Weiterbildungen werden in vielen Bereichen immer wichtiger um im operativen Geschäft erfolgreich bleiben zu können. Vor allem aus diesem Grund und aufgrund der immer schnelleren Entwicklung steigt der Bedarf nach Weiterentwicklung stetig. Dies wiederum hat in vielen Bereichen zur Folge, dass die Nachfrage nach Weiterbildung das Angebot übersteigt und es zu Kapazitätsengpässen und Wartezeiten kommt. Zudem sind die Weiterbildung entweder für die Betroffenen, meistens aber für ihren Arbeitgeber auch ein (beträchtlicher) finanzieller Aufwand, der mit dem Nutzen der Weiterbildung in einem guten Verhältnis stehen muss; anders ausgedrückt es muss ein guter return on investment (ROI) erzielt werden. Dies können Unternehmen nicht nur durch das klassische Personalentwicklungsmanagement mit den klassischen Bewertungstools managen, sondern darüber hinaus weitere Vorteile durch neuere Ansätze erzielen, die zugleich die Kosten gering(er) halten. So kann die Anzahl der Personen, die eine Fort- oder Weiterbildung besuchen, reduziert werden, wenn diese nach der Fort- bzw. Weiterbildung ihr neu erworbenes Wissen mit anderen Kolleginnen und Kollegen, welche die Fort- oder Weiterbildung nicht besuchen konnten, teilen.
Für das Management der Personalentwicklung bedeutet dies, dass Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter gezielt für Veranstaltungen ausgesucht werden und sich dabei hinterher dazu bereiterklären, ihre neu erlernten Kenntnisse zu teilen. Neben dem hierdurch entstehenden Multiplikatoreffekt können die Teilnehmenden – aus pädagogischer Sicht – ihr neu erlerntes Wissen auch dadurch vertiefen, dass sie diesen Inhalt nun selbst lehren – wodurch sich ihr Wissenszuwachs nochmals verstärken kann. Zudem kann durch diese Weitergabe eine regelmäßige Kommunikation zwischen den Beteiligten entstehen, die ebenfalls positive Auswirkungen erwarten lässt.
Durch die Bewertung des Lernenden innerhalb dieses Prozesses, kann zudem die Mentorqualität desjenigen erkannt werden, der die Fort- oder Weiterbildung besucht hat. Diese Kompetenz kann nicht nur für spätere Entwicklungen herangezogen, sondern auch dafür genutzt werden, um zu entscheiden, wer das nächste Mal eine Fort- oder Weiterbildung besuchen kann. Bei der Planung eines solchen Gesamtprozesses kann zudem berücksichtigt werden, wie schnell das neue Wissen verbreitet werden muss und ob gegebenenfalls Lernende selbst wiederum zu Lehrenden werden. Sofern dies gelingt und geeignete Kandidatinnen und Kandidaten dafür gefunden werden, hat dies wiederum eine erheblich positive Auswirkung auf den ROI und kann sich alles in allem zu einer beträchtlichen Kostenreduktion aufsummieren.
Letztendlich kann der gesamte Fortbildungsprozess insgesamt bewertet werden, damit die getroffenen Entscheidungen und Ergebnisse bei weiteren Fort- oder Weiterbildungsmaßnahmen im Vorfeld genutzt können – vor allem für die Entscheidungsfindung, wer an diesen direkt teilnehmen soll.
Elmar Stein