Social und Mobile Recruiting sind dieser Tage in aller Munde. Zahlreiche Unternehmen und Personalabteilungen versuchen sich auf diesem Gebiet nach dem Trial and Error-Prinzip. Ziel ist es, einen eigenen gangbaren und erfolgreichen Weg zum Umgang mit dieser Entwicklung zu finden. Das Augenmerk ist dabei vor allem nach außen gerichtet und man beschäftigt sich mit dem „Wo muss ich aktiv werden?“ und „Wie spreche ich die Zielgruppe am besten an?“. Was fehlt, ist jedoch oft der nach innen – auf die Organisation – gerichtete Blick. Welche Auswirkungen haben Social und Mobile Recruiting denn auf Ihre Personalabteilung? Inwieweit sollten in dieser Veränderungen stattfinden, um mit der Entwicklung Schritt zu halten? In der nachfolgenden Liste finden Sie einige Punkte, die in Zukunft die Rolle der Personaler ausmachen werden:
- Digitalisierung: Sowohl die Informationssuche der Bewerber über Ihr Unternehmen als auch die Bewerbung an sich werden zunehmend digital. Somit sollten Sie eine Unternehmensdarstellung und Karriereseite auf Ihrer Homepage einrichten und aktuell halten. Geben Sie Bewerbern die Möglichkeit, sich digital zu bewerben – sei es per E-Mail oder per Bewerbermanagementsystem – die Tage der postalischen Bewerbung sind gezählt. Entsprechende Fähigkeiten im Umgang mit diesen Systemen gehören ab jetzt zum Standard-Repertoire von Personalmanagern.
- Schnelligkeit: Durch das Internet und die digitale Bewerbung sind die Prozesse schneller geworden. Auch Bewerber erwarten eine schnelle Rückmeldung auf Ihre Bewerbung. Legen Sie sich eine interne Zeitspanne von z. B. 24 Stunden fest, innerhalb derer Sie auf Mails, Bewerbungen etc. reagieren. Dies professionalisiert Ihren Auftritt als Arbeitgeber aus Bewerbersicht immens.
- Personalisierung: Gerade in der jüngeren Zielgruppe (Stichwort Generation Y und Z) punkten Sie mit personalisiertem Feedback, das ihnen in ihrer Entwicklung weiterhilft.
- Aktion statt Reaktion: Dies ist der für Ihre Rolle entscheidende Punkt. Aus dem früher vorherrschenden Arbeitgebermarkt ist ein Arbeitnehmermarkt geworden. Personalabteilungen müssen sich zunehmend in der Vertriebsrolle sehen, die ihr Unternehmen und dessen Vakanzen gegenüber potenziellen Mitarbeitern attraktiv darstellen und vermarkten. Personaler sind auf Netzwerke angewiesen, Active Sourcing gehört heute schon zu den Standard-Rekrutierungswegen. Es ist nicht mehr die bloße Bewerberauswahl, die von Personalern übernommen wird – eher eine aktive Platzierung des Unternehmens im Wahrnehmungsbereich potenzieller Kandidaten, um diese (möglicherweise auch Jahre später) als Arbeitnehmer gewinnen zu können.
Nutzen Sie diese Chance, Ihre Personalabteilung aufgrund der externen Veränderungen auch intern entsprechend aufzustellen – so leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmen.
Weiterlesen:
Trends im Recruiting, in: Dannhäuser, R. (Hrsg.): Praxishandbuch Social Media Recruiting: Experten Know-How/ Praxistipps/ Rechtshinweise, 1. Aufl, Wiesbaden.
http://www.humanresourcesmanager.de/ressorts/artikel/netzwerken-statt-mappen-waelzen