Eine enge und vor allem vertrauensvolle Zusammenarbeit stellt viele Ansprüche an alle Beteiligten. Diese kann sowohl kurz- vor allem aber langfristig nur dann gelingen, wenn sie auf Vertrauen, gemeinsamen Ansichten, gemeinsamen Zielen und vor allem mit klar definierten Zielen und Erwartungen einhergeht. Zudem kommt noch ein interdisziplinäres Verständnis hinzu, sofern eine Zusammenarbeit mit anderen Beteiligten hinzukommt, die nicht im gleichen Fachgebiet tätig sind. Für den Erfolg gemeinsamer Projekte ist dies, zusammen mit Vertrauen, klar formulierten Aufgaben und Erwartungen ein zentraler Erfolgsfaktor einer Zusammenarbeit. Dies ist vor allem dann relevant, wenn die Beteiligten auf die Vorleistungen oder die Zuarbeit von anderen Beteiligten angewiesen sind, bzw. sich in deren Planung und Aktivitäten an denjenigen Planungen orientieren müssen, die dafür eine Notwendigkeit darstellen. Hierbei müssen auch die Fortschritte einzelner Teilschritte, sowie die letztendliche Umsetzung der Planung regelmäßig analysiert werden, um gegebenenfalls Probleme und neue Herausforderungen rechtzeitig zu ergründen sowie auch die Verlässlichkeit der Partner bewerten zu können. Diese wiederum spielt eine wesentliche Rolle im Vertrauensverhältnis der Beteiligten.
Eine Methode das Verhältnis und die Zusammenarbeit von zwei Gruppen messbar und damit auch bewertbar zu machen, sowie diese letztendlich auch für Verbesserungen und die Ursachenergründung nutzen zu können, ist die Einschätzung der eigenen und der anderen Seite anhand verschiedener Fragen, die für beide Seiten gleich gestellt werden müssen um vergleichbar zu sein. Nachdem eine Auswertung für jede Seite separat vorgenommen wurde, können die Zahlen gemeinsam verglichen werden, um zunächst die gegenseitige wahrgenommen Güte der Zusammenarbeit zu besprechen, sowie gemeinsame Ansatzpunkte für die Verbesserung der Zusammenarbeit und damit auch der letztendlich erzielten Ergebnisse zu erreichen. Beispielhaft sind in der unten aufgeführten Darstellung die Fragen nach der fachlichen Kompetenz, der Vermittlung der fachlichen Kompetenz, die Bewertung des interdisziplinären Verständnisses der anderen Seite, sowie das interdisziplinäre Wissen, das Einhalten von Absprachen, die Glaubwürdigkeit sowie das Vertrauensverhältnis zur anderen Seite als Kernfragen dargestellt. Zudem ist eine selbstreflektierende Fragestellung enthalten, die nach der Einschätzung des Vertrauensverhältnisses der anderen Seite fragt. Dieser Kernfragenkatalog kann durch projekt- und situationsspezifische Fragen ergänzt werden, die dazu beitragen sollen, dass Schwachpunkte und deren Ursachen für eine unzureichende Zusammenarbeit identifiziert werden, sowie Verbesserungsansätze entwickelt werden können. Dieser Fragebogenkatalog kann zudem auch bei einer guten Zusammenarbeit genutzt werden um sich bewusst zu werden, warum diese gut ist oder als Vorbild für die Entwicklung einer anderer Zusammenarbeit dienen.
Elmar Stein