Die größte Herausforderung bei Mitarbeitergesprächen ergibt sich, wenn es um ein Kritikgespräch geht. Negative Aspekte bei einem Mitarbeiter anzusprechen, birgt immer eine spannungsgeladene Situation. Der Schlüssel zum Erfolg ist, dass Sie dies so frühzeitig wie möglich tun.
Äußern Sie Ihre Kritik nach Möglichkeit immer zeitnah, innerhalb der nächsten 24 Stunden. Ihre Kritik sollte unmittelbar auf die Fehlleistung erfolgen. Der zeitliche Bezug zwischen Fehlleistung und Kritik geht sonst allzu leicht verloren. Wenn möglich, überschlafen Sie erst einmal das kritikwürdige Verhalten, um einer Überreaktion vorzubeugen.
Bevor Sie das Kritikgespräch starten, sollten Sie Ihre Kritikpunkte schriftlich festhalten, damit Sie im Gespräch nichts Wichtiges vergessen. Ein Kritikgespräch ist immer ein Vieraugengespräch. Geht es um Kritik, so haben die Augen und Ohren anderer nichts verloren. Erklären Sie Ihrem Mitarbeiter gleich zu Beginn den Anlass für das Gespräch, und formulieren Sie konkret das kritikwürdige Verhalten. Sie müssen ganz konkret werden, was genau passiert ist. Sagen Sie: „Der Kunde hat sich vorgestern Abend über eine unfreundliche Behandlung am Telefon beschwert. Sie waren nach dem Einsatzplan zu diesem Zeitpunkt als Einziger am Telefon. Der Kunde meinte, Sie hätten ihm laufend widersprochen, als es um eine Reklamation ging.“
Besprechen Sie einen möglichen Lösungsweg, um die Schwachpunkte auszuräumen. Lassen Sie dabei Ihrem Mitarbeiter den Raum, seine eigenen Ideen zu äußern. Dass ein Mitarbeiter einem Problem bisher kein Augenmerk schenkte, bedeutet nicht, dass er es nicht lösen kann. Vereinbaren Sie ein mess- und überprüfbares Ziel. Dann legen Sie gemeinsam mit dem Mitarbeiter einen Termin fest, bis zu dem das vereinbarte Ziel erreicht ist. Zu diesem Termin wird dann ein weiteres Gespräch stattfinden, in dem die Zielerreichung besprochen wird. Damit legen Sie die Basis für eine weitere konstruktive Zusammenarbeit.