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24. März 2016 | von Prof. Dr. Steffen Metzner

Wozu dient ein modernes Immobiliencontrolling?

Das moderne Immobiliencontrolling beschränkt sich nicht auf die Abarbeitung traditioneller Kostenrechnungsmodelle (Dokumentation), sondern es stellt dem Management interne Beratungs- und Serviceleistungen flexibel und in einer hohen Qualität bereit (Prinzip der Entscheidungsunterstützung).

Hohe Immobilieninvestitionen und lange Nutzungszeiträume führen dazu, dass Entscheidungsträger ihre Handlungsoptionen nicht in der Realität durch Tests vergleichen können. Fehlentscheidungen lassen sich nicht unbeschadet revidieren. Statt einer Mittelverwendung nach der Methode „Versuch und Irrtum“ benötigt das moderne Immobilienmanagement vielmehr moderne Controlling-Tools für alle Aufgaben der strategischen Analyse, Planung und Kontrolle. Unsicherheit wird damit zwar nicht vollständig ausgeschlossen, jedoch kann der Erfolgs- und Risikobeitrag von Liegenschaften frühzeitig (vor der Entscheidung) und exakt (anhand konkreter Zahlen) bewertet werden. Eine Controlling-Tool-Box mit fundierten Modulen bildet die Basis für die Implementierung ganzheitlicher und leistungsfähiger Controllingsysteme.

Leistungsfähige Basismodule des Immobiliencontrolling sind z.B.

  • multidimensionale Kennzahlensysteme zur strukturierten Informationsaufbereitung,
  • Benchmarking zur kontinuierlichen Optimierung von Parametern,
  • Balanced Scorecards zur Integration von Zielen, Kennzahlen und Aufgaben
  • Investitionsrechnungen, insbesondere in der Variante Vollständiger Finanzpläne, zur exakten Bewertung von Handlungsalternativen.

Die so geschaffene Grundstruktur ist offen für immobilien- und zielspezifische Anpassungen und Erweiterungen. Über Schnittstellen werden fallweise Spezialmodule wie Target Costing, Rating, Conjoint Analysen, Szenario-Techniken, Prognose-Tools u.a. angebunden

Primäre Aufgabe der Implementierung ist nicht die Perfektionierung von Teillösungen oder einzelner Erhebungen, sondern vielmehr die Verknüpfung der einzelnen Elemente im Management-System. Dazu zählen u.a. Ziele, Ressourcen, Stellen, Prozesse, Daten und Ergebnisse. Damit ergibt sich ein leistungsfähiger Regelkreis des Immobiliencontrollings.

Prof. Dr. Steffen Metzner ist Autor der Studienbriefe 6300 Wirtschaftlichkeit von Immobilieninvestitionen und 6260 Immobilienbewertung.

Literaturverzeichnis

Metzner, Steffen: Immobiliencontrolling Strategische Analyse und Steuerung von Immobilienergebnissen auf Basis von Informationssystemen, Leipzig/Norderstedt, 2001

Deutsche Akademie für Management_Mitarbeitende
Prof. Dr. Steffen Metzner
Prof. Dr. Steffen Metzner ist als geschäftsführender Gesellschafter der RES Consult GmbH beratend für Immobilienfonds, Banken, Pensionskassen und Softwareunternehmen tätig und widmet sich hierbei insbesondere Themen des Immobiliencontrollings, der Risikoanalyse sowie des Portfoliomanagements. Seine Dissertation verfasste er zum Thema „Immobiliencontrolling – Strategische Analyse und Steuerung von Immobilienergebnissen auf Basis von Informationssystemen" und erhielt dafür den Immobilien-Forschungspreis der Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung (gif), Wiesbaden. Aktuelle Studien und Entwicklungsarbeiten sind Inhalt der Fachbuchreihe „Moderne Instrumente des Immobiliencontrollings". Als Dozent an der Bauhaus-Universität Weimar und an der Universität Leipzig unterstützt er verschiedene Programme der Aus- und Weiterbildung und hält aktuell eine Professur an der NBS Northern Business School in Hamburg inne und ist dort Studiengangleiter für den Master Real Estate Management (M. Sc.) Außerdem ist er Head of Research bei der Empira Gruppe.
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