In meinem beruflichen Alltag als Managementberaterin und als
Geschäftsführerin eines Softwarehauses habe ich diverse Male
Situationen erlebt, auf die im Nachhinein eine sofortige, mindestens
aber eine zügige Beendigung einer Mitarbeiter- oder Geschäftsbeziehung
hätte folgen sollen. Dies wurde leider in keinem dieser Fälle
umgesetzt. Stattdessen wurden Versuche unternommen, die Lage
irgendwie zu heilen. Man tröstete sich mit „Wird schon!“. In jedem
Fall hat sich herausgestellt, dass der Bruch doch kam, nur viel später
und viel heftiger. Zudem wurde in der Zwischenzeit zusätzlicher
Schaden angerichtet.
Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder
es im Gefühl hat, wenn etwas zerbrochen ist. Dieses Gefühl wird aber
gern zum Schweigen gebracht, will man doch unangenehme Maßnahmen und
deren Konsequenzen vermeiden.
Besser ist es, seinem Gefühl zu
trauen und zu hören, was es zu sagen hat. Und dann den Mut
aufzubringen, zu handeln und mit den Konsequenzen zu leben. Es kann
nur schlimmer werden.