Ich habe neulich einen Bekannten direkt nach seinem Gespräch mit der
Vorgesetzten seines Vorgesetzten gefragt, wie das Gespräch über die
weitere berufliche Entwicklung gelaufen ist. Zum Hintergrund: der
Bekannte steht kurz davor sein Weiterbildungsstudium im Bereich
Wirtschaft zu beenden; derzeit arbeitet er aber noch im Bereich seines
Erststudiums. Er ist mit dem Ziel ins Gespräch gegangen, Möglichkeiten
zu finden, seine beiden Studienbereiche zu verknüpfen oder aber im
kaufmännischen Bereich innerhalb des Unternehmens zu arbeiten. Diesen
Wunsch und auch Vorschläge hat der Bekannte im Gespräch vorgebracht.
Die Antwort war kühl und: „derzeit, langfristig und auch vermutlich
auch generell können wir niemanden mit Ihrem Studienschwerpunkt
brauchen. Das einzige, was ich Ihnen perspektivisch anbieten kann ist,
dass sie sich auf eine niedrigere Stelle im Bereich Ihres
Schwerpunktes bewerben, wenn Sie in diesem Bereich arbeiten möchten.
Das Gehalt in einer solchen Stelle ist allerdings zwei Stufen
niedriger als diejenige, die Sie derzeit haben.“ Nachdem ich kaum
glauben konnte, was der Bekannte mir berichtet hatte, sagte er: „im
Nachhinein bin ich froh, dass ich in diesem Moment die Contenance
behalten und nicht offen meine ehrliche Meinung gesagt habe.“ Wir
waren uns allerdings schnell einig, dass das Jobangebot zwar ernst
gemeint, aber wirklich nur ein schlechter Witz ist.
Fazit: motivierend für die (eigene) Personalentwicklung und ein
Einsatz über den Arbeitsalltag hinaus ist ein solches Verhalten nicht.
Vermutlich wird das Unternehmen dafür auch die Quittung bekommen!
Elmar Stein