Für das Management eines Unternehmens muss die Arbeitsbelastung der
Belegschaft eine wichtige Rolle spielen. Liegt eine Unterauslastung
der Belegschaft vor, kann diese ihr volles Potential nicht
ausschöpfen. Viele fühlen sich dadurch auch nicht herausgefordert und
beginnen ihre Arbeitsmotivation zu verlieren. Im schlimmsten Fall
suchen diese bei anderen Unternehmen eine neue Herausforderung. Für
das Unternehmen geht eine Unterauslastung der Belegschaft, neben den
gerade beschriebenen Risiken, immer mit einem Potentialverlust einher.
Dies führt zu Gewinneinbußen und gegebenenfalls zum Verlust der Wettbewerbsfähigkeit.
Andererseits entstehen durch eine Überlastung der Belegschaft auch
negativen Folgen. Besteht eine temporäre oder dauerhafte Überlastung
der Belegschaft steigt das Stresslevel. Dadurch kann die
Work-Life-Balance sinken, weil sich die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in ihrer Freizeit nicht mehr ausreichend erholen können.
Ebenso ist es möglich, dass sich durch erhöhten Zeitdruck Fehler oder
zumindest eine niedrigere Arbeitsqualität einstellt, die weitere
negative Folgen hervorbringt. Weiterhin können durch eine Überlastung
das Arbeitsklima und die Stimmung leiden. Niederschlagen wird sich
eine Überlastung der Belegschaft auch in einer steigenden Anzahl von
Krankheitstagen, sowie gegebenenfalls auch in einer höheren
Fluktuation. Alles diese Aspekte haben ebenfalls negative Auswirkungen
auf den Erfolg des Unternehmens.
Aus diesen Gründen ist es daher für Unternehmen wichtig, die
Belastung der Belegschaft zu messen, damit anschließend geeignete
Maßnahmen eingeleitet werden können. Um die Ansatzpunkte für eine
Verbesserung erkennen zu können, muss die Erhebung und Auswertung der
Belastung der Belegschaft regelmäßig und durch verschiedene Aspekte
gemessen werden. Anschließend müssen die Veränderungen analysiert und
mit den vorangegangenen Werten verglichen, sowie der Erfolg der
eingeleiteten Maßnahmen bewertet werden. Zentrale Aspekte beim Messen
der Belegschaft sind:
1. Die Auftragslage und das Arbeitspensum – da diese einen Überblick
über die geleistete Arbeit in der vorangegangenen und auch in der
zukünftigen Messperiode gibt. Durch eine Prognose für die
darauffolgende Messperiode kann auf Basis der Annahmen bewertet
werden, ob eine langfristigere oder nur eine kurzfristige Überlastung
oder Unterauslastung der Belegschaft anzunehmen ist; oder aber die
angenommene Belastung gleich vermutet wird.
2. Die geleisteten Überstunden in der Messperiode.
3. Die Fluktuation
4. Die Veränderungen im Qualitätslevel der geleisteten Arbeit
5. Die Veränderungen im Quantitätslevel der geleisteten Arbeit
beispielsweise pro Stunde
6. Die Veränderung der Kundenzufriedenheit
7. Die Anzahl der Krankheitstage
8. Die Einhaltung der zeitlichen Vorgaben
Vor allem auch durch die Kombination dieser verschiedenen Aspekte
lassen sich im direkten Vergleich als auch im längerfristigen
Vergleich die Auswirkungen einer möglichen Unterauslastung oder einer
Überlastung finden. Aus diesen können dann geeignete Maßnahmen
eingeleitet werden.
Elmar Stein