Krankenrückkehrgespräche sind vielfach ein ungeliebtes Thema bei den
Führungskräften. Vielen ist es unangenehm, die Mitarbeiter auf Ihre
Fehlzeiten anzusprechen. Bei den Mitarbeitern und Führungskräften hält
sich hartnäckig die Vorstellung, dass diese Art von Gesprächen einen
negativen Tenor hat. Das dies nicht stimmt, wissen wir als Personaler
nur zu gut, doch wie können wir es schaffen, dieses Gespräch im Sinne
der Fürsorge und Besorgnis zu führen und die negative Assoziation zu
verhindern? Dabei hat das Personalmanagement zwei Hürden zu überwinden:
- Wie schaffe ich es, die Unternehmensleitung von der Sinnhaftigkeit
eines Krankenrückkehrgesprächs zu überzeugen?
- Wie schaffe ich es, einen positiven Namen für dieses Instrument zu
finden und es fürsorgeorientiert zu gestalten? Das es nebenbei den
inhaltlichen Erfordernissen des Betrieblichen
Eingliederungsmanagements entsprechen sollte, wäre sinnvoll.
Die Unternehmensleitung zu überzeugen ist der erste kritische Punkt.
Häufig ticken Personaler anders als Vorstände. Während für
Personalmanager die Sinnhaftigkeit von Personalmaßnahmen klar
offensichtlich ist, gilt dies noch lange nicht für die
Geschäftsführung. Diese muss durch logische und nachvollziehbare
Argumente überzeugt werden. Ganz wichtig sind an dieser Stelle Zahlen,
die verdeutlichen, was die Einführung und Durchführung eines
Krankenrückkehrgesprächs kostet und welchen monetär bewertbaren Nutzen
das Unternehmen davon hat.
Machen Sie sich die Mühe und
kalkulieren Sie den Prozess und Ablauf eines Krankenrückkehrgesprächs
zeitlich und monetär durch. Demgegenüber stellen Sie den erwarteten
monetären Nutzen von z.B. der Senkung des Krankenstands um 0,1%. Sie
werden erstaunt sein, welche monetären Potentiale Sie durch dieses
Vorgehen sichtbar machen können und wie begeistert der Vorstand über
diese Zahlen sein wird!
Im zweiten Schritt gilt es, dass
Instrument Krankenrückkehrgespräch sinnvoll zu gestalten.
- Welches Ziel soll verfolgt werden?
- Was ist der Inhalt des Gesprächs?
- Wie soll das Instrument heißen?
- Wie können die Führungskräfte motiviert und geschult werden?
Haben Sie den Mut, sich vom Betrieblichen Eingliederungsmanagement
sinnvoll abzuheben und ein Instrument zu entwickeln, wodurch Sie sich
positiv von anderen Unternehmen unterscheiden. Mit den Mitarbeitern
sprechen müssen Sie sowieso, aber das „Wie“ macht den Unterschied!