Eine z.Z. sehr populäre agile Arbeitsmethode, die sich in Windeseile
in verschiedenen Branchen verbreitet, ist Scrum. Scrum wurde
ursprünglich in der IT entwickelt und diente dort der agilen
Softwareentwicklung. Inzwischen wird es aber auch in vielen anderen
Branchen im Bereich des Produkt- und Projektmanagements eingesetzt.
Der Charme von Scrum liegt in seiner Klarheit. Rollen, Rituale und
Regeln sind im Scrum-Guide ganz klar definiert. Über das
Rollenkonzept, das festlegt, wer wofür verantwortlich ist, erfahren
Sie hier mehr.
In einem Scrum-Team gibt es nur drei Rollen: den Product Owner, den
Scrum Master und das Team.
Der Product Owner ist für das Ergebnis gegenüber dem
Auftraggeber verantwortlich. Er legt also fest was erarbeitet wird.
Dazu definiert er zusammen mit dem Kunden die Anforderungen an das
Ergebnis. Anschließend priorisiert er diese Anforderungen und übergibt
sie dem Team.
Der Scrum Master steuert den Scrum-Prozess und sorgt dafür,
dass das Team ungestört und produktiv arbeiten kann. Sollte das Team
auf Hindernisse stoßen, dann ist es die Aufgabe des Scrum Masters,
diese schnellstmöglich aus dem Weg zu räumen. Er achtet auch darauf,
dass die Scrum-Regeln und Rituale eingehalten werden. Darüber hinaus
moderiert er die regelmäßig stattfindenden Scrum-Meetings, also das
Daily Stand-up, das Review und die Retrospektive.
Das Team ist für die eigentliche Arbeit da. Also dafür, dass
in der vereinbarten Zeit das vereinbarte Ergebnis erreicht wird. Dabei
arbeitet es selbstorganisiert, d.h. es entscheidet selbstständig über
das Zerlegen der Anforderungen in Arbeitsaufgaben und dann über deren
Verteilung auf die einzelnen Teammitglieder. Innerhalb des Teams sind
die Teammitglieder gleichgestellt; es gibt keine hierarchische
Ordnung. Das Team ist interdisziplinär zusammengesetzt und verfügt
über alles Fähigkeiten, die erforderlich sind, um das Ergebnis gemäß
den Anforderungen zu liefern. Die Teams arbeiten in Umsetzungszyklen,
sogenannten Sprints. Die Dauer eines Sprints ist von Anfang an
festgelegt, meistens 2 bis 4 Wochen. Am Ende eines Sprints hat das
Team einen Prototypen entwickelt, den es mit dem Kunden und dem
Product Owner in einem Review bewertet. Das Feedback fließt dann in
die Weiterentwicklung des Prototypen im nächsten Sprint ein.
Als ein von einem hierarchischen System geprägter Mensch, fragen Sie
sich jetzt vielleicht, wer denn in Scrum die vielen Aufgaben
übernimmt, für die bisher die Führungskraft da war. Nur weil jetzt
plötzlich alle auf Selbstorganisation und Eigenverantwortung setzen,
fallen die doch nicht weg, mögen Sie vielleicht denken. Und da haben
Sie natürlich recht.
Wie sich Führung in der neuen Arbeitswelt verändert und wer über
welche Führungskompetenzen verfügen sollte, erfahren Sie im nächsten
Podcast. Bleiben Sie also neugierig!
Daniela
Behrendt, Tutorin der Deutschen Akademie für Management
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